Peter Hofbauer’s private Homepage
Selbstbauprojekte
eigene Entwicklungen
Gewinde-Bohrmaschine (1/1)
Gehäuse baue ich meist selber. Weil fertige Gehäuse
entweder zu klein, zu groß oder einfach zu teuer sind.
Dabei verwende ich oft Aluminiumstangen 8x8mm. In deren
Stirnfläche sind M3-Gewinde erforderlich. Das mache ich
bisher mit einen Akkuschrauber mit Links/Rechts-Lauf und
Ratsche. Das geht zwar, aber den exakten 90°-Winkel kann
man nur nach Augenmaß schlecht hin bekommen.
Die für M3 erforderliche Bohrung 2,4mm wurde mit meiner
alten Tischbohrmaschine exakt senkrecht gebohrt. Trotzdem
wurde das Gewinde oft etwas schräg.
Die Drehzahl der Bohrmaschine kann in 6 Stufen durch
umlegen des Keilriemens geändert werden. Zum Gewinde
bohren ist die kleinste Drehzahl aber viel zu hoch. Und
zurück muss man es von Hand drehen.
Der Umbau der alten Tisch-Bohrmaschine
Der alte einphasen-Kondensator-Motor wurde gegen einen
Drehstrom-Motor ausgetauscht.
Der Motor wird in Dreieckschaltung an einen preisgünstigen
Umrichter angeschlossen. Der Umrichter wird extern
gesteuert.
Die Drehzahl wird mit ein externes Poti eingestellt und am
Umrichter angezeigt.
Die aktivierung Vorlauf-Halt-Rücklauf erfolgt mit meiner
eigenen Steuerung.
Bedienung der neuen Steuerung
Drehzahl
Linkslauf
Halt
Rechtslauf
Gewinde-Funktion Ein/Aus
Zeigt die aktuelle Drehrichtung an
Warnung bei Überlauf bzw Unterlauf der Gewinde-Funktion
Der mechanische Teil
zwei
Kugellager
Schrumpf-
schlauch
Poti
Die Drehrichtung des Motors soll sich in der Gewinde-Funktion automatisch umschalten.
Dazu habe ich den Auf/Ab-Hebel über einen Gummiriemen mit ein 10-Gang-Poti verbunden.
Die Stellung dieses Potis wird von der CPU gelesen. An der Änderung erkennt die CPU in
welche Richtung sich der Auf/Ab-Hebel bewegt hat und schaltet dem entsprechend die
Drehrichtung des Motors.
Der seitliche Zug vom Gummiriemen wird mit
zwei Kugellagern in den grauen Würfel
abgefangen. Das Poti sollte man damit nicht
belasten.
Umrichter und Steuerung sind auf eine
Dibond-Montageplatte montiert.
Die Steuerung kommt in ein
selbst gedrucktes Gehäuse.
Auf dem Gehäuse ist die Alu-
Frontplatte geschraubt.
Das Gehäuse ist um 40mm
über der Montageplatte
angehoben damit der Luftstrom
vom Umrichter nicht behindert
wird.
Das Gehäuse deckt die 230V-
Anschüsse des Umrichters ab.
Der ist für den Einbau in
Schaltschränke gedacht, die
230V-Anschlüsse sind sonst
offen zugänglich.
Der elektrische Teil
Beschreibung CPU-Print
Verwendet wird ein 16bit- dsPIC30F2011. Den gibt es noch im 18-Pin DIL-Gehäuse. Programmiert wurde komplett in Assembler.
Am X1 ist das 10-Gang-Poti vom Auf/Ab-Hebel angeschlossen. Das Poti wird nur etwa 3 Umdrehungen pro Hebel-Hub bewegt. Die am X1.2
ankommende Spannung wird verschoben und verstärkt damit der 12bit-ADW der CPU damit arbeiten kann. An U2A Pin 1 soll die Spannung
von 0,5V bis 4,5V betragen wenn der Auf/Ab-Hebel ganz unten bis ganz oben ist.
RV1 wird auf unten = 0,5V und RV2 auf oben = 4,5V an U2A.1 eingestellt. Mit RV3 und Q1 wird die Spannung an der CPU auf 5V begrenzt.
Wenn Die CPU eine Spannung unter 0,5V oder über 4,5V feststellt werden die Warnungs-LEDs “Pos Max” oder “Neg Max” geschaltet. Das
kann in der Praxis passieren wenn zum Beispiel die mechanische Verbindung zum Poti versagt.
Die Optokoppler U4 und U5 starten den Umrichter. Die damit in Reihe geschalteten LEDs auf der Front machen das sichtbar.
Die CPU-Platine wird vom 12V-Anschluss des Umrichters betrieben.
Die Platine habe ich auf der CNC gefertigt. Dabei gibt es ein Problem
mit der Genauigkeit des 12bit-ADW. Der Spannungsabfall auf der GND-
Leitung verändert das Ergebnis der Messung. Schon die wenigen mA
der LEDs bewirken andere Ergebnisse um wenige Digits.
Weil aber nur sehr geringe Bewegungen am 10-Gang-Poti verwertet
werden müssen, war eine zusätzliche GND-Verbindung nötig.
Ich habe eine einseitige Platine als zusätzliche GND-Verbindung im
Abstand von 5mm über die Leiterseite der CPU-Platine angeordnet.
An folgenden fünf GND-Anschlüssen wurde ein 1mm-Draht senkrecht
angelötet und kurz mit der GND-Platine verlötet:
CPU U1 Pin13 und Pin 17, C6, X1.3 und C5.
Weitere waren nicht nötig weil deren Verbindung OK war.
Das Ergebnis: perfekt! Toggeln der Messungen sind nicht höher als
+/- 1 Digit. Weitere Maßnahmen wie zusätzliche Siebung an der CPU
Pin 18 verbesserten zum Beispiel nichts, stören aber auch nicht.
Der Motor: 0,37kW 230/400V 1375U/min bei 50Hz
Umrichter: A2-2015 220V/1,5kW
Einstellungen:
Pn1 = 1350 (die angezigte Drehzahl bei 50Hz)
Pn2 = 50,00 (Hz)
Pn3 = 3
(externes Drehzahlpoti)
Pn4 = 2
(FWD / RWD extern aktiviert)
Pn5 = 3
Pn6 = 2
Pn7 = 1
Pn8 = 0.40
(Anlaufzeit)
Pn9 = 0.40
(Auslaufzeit)
Pn10 = 50.00
(max. Frequenz)
Pn11 = 1.50
(min. Frequenz)
Pn12 = 50.00
Pn13 = 0.00
Pn14 =0.00
---
Pn32 = 1
Pn33 = 32V29
Pn34 =00
Die automatische Drehrichtungsumkehr kann nur reagieren wenn sich der Auf/Ab-Hebel bewegt hat. Deshalb erfolgt das mit einer kleinen
Verzögerung. Auch weil der Umrichter den Motor nicht abrupt umsteuern kann.
Man muss akzeptieren das bei Aufwärtsbewegung des Auf/Ab-Hebels beim Gewindebohren das Werkstück etwas angehoben wird.
Gegen Überlast (also Gewindebohrer-Bruch) hilft wenn man den Keilriemen etwas locker einstellt.
Downloads:
Der Schaltplan wurde mit KiCAD V5.01 gezeichnet (60kB)
Die Firmware, hex-Datei (1.5kB)